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Beo Schutzprojekt auf der Insel Nias

Der auf der Insel Nias endemische und von der Ausrottung bedrohte Nias-Beo (Gracula robusta) ist ein wichtiger Bestandteil der Kultur in Nias und ein Wahrzeichen für die Insel. Aufgrund der stetigen Wilderei der begehrten Vögel existieren nur noch sehr wenige Exemplare.

Der Niasbeo ist der größte aller Starenvögel. Bereits 1911 wurde er von der niederländischen Kolonialmacht offiziell unter Schutz gestellt. Das hat jedoch nicht viel geholfen, denn seit den 2000er Jahren gab es keine bestätigten Sichtungen von Niasbeos auf der Hauptinsel Nias mehr.

Im Dezember 2015 wurde daher eine vom Zoo Heidelberg initiierte Forschungsreise nach Nias unternommen um nach freilebenden Niasbeos zu suchen und den andauernden Handel von mutmaßlich wilden Niasbeos zu dessen Ursprung zurückzuverfolgen. Ein direkter Erfolg der Reise war die Entdeckung einer Nias-Beo Population auf einer der Banyak Inseln. Daraufhin wurden verstärkte Schutzmaßnahmen auf der Insel eingeleitet und zunächst drei Wilderer festgenommen.

Des Weiteren entstand auf der Insel Nias in Zusammenarbeit mit dem Kulturmuseum Nias, das sich für den Erhalt von Kultur- und Naturerbe einsetzt, das Projekt „Save Magiao“.

Das Museum betreut einen kleinen Zoo mit einheimischen Tieren. Somit existieren dort die optimalen Voraussetzungen für die Zucht von Niasbeos aus Privathand oder Konfiszierungen um die Vögel zukünftig unter sicheren Bedingungen wieder auszuwildern. Zeitgleich werden Pläne für eine örtliche Kampagne zur Bildung eines Umweltbewusstseins und der Wertschätzung des eigenen Naturerbes umgesetzt. Ziel ist es, die Entwicklung eines gewissen Nationalstolzes für den Nias Beo voranzutreiben um so den Schutz dieser Vogelart zu gewährleisten. Einer der ersten Schritte dabei war die Reaktivierung des lokalen Namens des Niasbeos, welcher in der Nias-Sprache „Magiao“ heißt.

Viele der Beos, die nun auf dem Museumsgelände leben, stammen von Privatbesitzern, die von der Kampagne gehört haben und diese unterstützen wollen.

Durch die Spenden der „Zootier des Jahres“-Kampagne 2020 werden im Kulturmuseum in Nias neue Erhaltungszuchtvolieren für Beos gebaut. Des Weiteren werden von den Kampagnengeldern spezielle Baumschulen in der Umgebung angelegt um den Beos für eine spätere Auswilderung Futterpflanzen zu sichern.